VORZELT
Video-Installation von Barbara Anna Husar im Schaufenster – designsfiction / Monumentenstrasse 27 / Berlin / D
23.11. – 21.2. 2013 / Video: Mo-So / 16:00-22:00)
Es gibt wohl nicht viele Künstler, auf die der Begriff `multimedial´ so zutrifft wie auf Barbara Anna Husar. Die 1975 in Feldkirch geborene und seit fast 15 Jahren in Wien und der Wüste am Sinai lebende Künstlerin entzieht sich jeglicher Etikettierung. Husar switcht – auch ein Wort, das gut zu ihr passt – zwischen den Orten, den einzelnen Disziplinen, bedient sich einerseits der Malerei, wenn sie überdimensionale Kühe oder Dinosaurier auf Saatgutsäcke bannt, oder sie nutzt die Grafik mit den für ihr Werk typischen Stempeln – ihr Archiv um fasst mittlerweile über 900 Stempel mit Abbildungen von Affe bis Ziege und Wörtern von Astral bis Zündschnur – dann wieder fertigt sie Skulpturen, macht Bücher oder Filme – etwa über ihre eigene Ziegenherde in der Wüste, über die Beduinenfrauen, die diese Herde hüten, wenn sie, Husar, nicht da ist und darüber, was passiert, wenn diese Hüterinnen einer jahrtausende alten Nomadenkultur auf eine österreichische Künstlerin treffen.
Was passiert? Informationen werden ausgetauscht. Dieser Prozess, dieser Moment der Begegnung oder Verknüpfung, diese Schnittstelle, die Art, wie Informationen gesendet und empfangen, übermittelt, transferiert werden – das ist das, was Barbara Anna Husar interessiert. `Dass es in meiner Kunst um Information geht, ist mir in der Wüste klar geworden, hunderte Kilometer von Zivilisation, wie wir sie kennen, entfernt.
Carina Jielg,201